Wohnen - Hybride Subsistenz
Ein Autarkes Tiny House ist kein „Mini-Haus“, sondern ein eigenständiges Lebenssystem. Es ist so gebaut, dass es jahrelang ohne externe Versorgung funktioniert.
1. Energie – leise, redundant, genügsam
Stromerzeugung
bifaziale Photovoltaik auf Dach & Fassade
Kleines vertikales Windrad oder Miniwasserrad
BioGas Anlage (siehe Beitrag unten)
2. Wärme & Klima – wenig verlieren, gezielt erzeugen
Sehr gute Dämmung (Holzfaser, Hanf oder Zellulose)
Dreifachverglasung
Luftdichte Hülle
Heizung
Kleiner Holzofen (Rocket Stove oder Mini-Speicherofen)
heizt mit sehr wenig Holz
Holz kann lokal gesammelt werden
Alternativ oder ergänzend: Infrarot-Heizpaneele für kurze Nutzung bzw. ein Passives Lüftungssystem sowie eine Wärmerückgewinnungsanlage.
Verhindert Schimmel ohne Wärmeverlust
3. Wasser – sammeln, reinigen, wiederverwenden
Frischwasser
Regenwassersammlung vom Dach
Trinkwasserqualität ohne Chemie
Wassersparende Armaturen
Komposttoilette = kein Spülwasser
20–40 Liter/Tag Grauwasser
Wasser aus Dusche & Spüle
Pflanzenklärbeet oder Osmose Biofilter
4. Abwasser & Toilette – kein Anschluss nötig
Toilette
Trockentrenntoilette (TTT)
Urin & Feststoffe getrennt
geruchslos
Kompostierung möglich
Kein Wasser, kein Abfluss
Organische Abfälle
BioGas
5. Nahrung – Teilautarkie
Hydroponik oder Aquaponik für Kräuter & Blattgemüse
Keimgeräte für Sprossen (extrem nährstoffreich)
Hochbeete, Beerensträucher und Mehrjährige Pflanzen
6. Bauweise – reparierbar statt perfekt
Verschiedene Techniken umsetzbar
Schrauben statt Kleben
Module statt Spezialteile
Alles erreichbar, nichts „versteckt“
Technik ist mechanisch erklärbar, mit einfachen Werkzeugen wartbar und nicht Spezialwissen-abhängig.
8. Lebensqualität
Dank Autarkie haben wir Warmes Wasser, Licht, Ruhe und einen sicheren Rückzugsort.
Das Haus zwingt nicht zum Verzicht, sondern es sensibilisiert und macht Aufmerksam. Man spürt Wetter, Jahreszeiten und kennt den Verbrauch. Energie fließt, Materialien bleiben, und der Mensch sieht sich wieder als Teil eines Kreislaufs.
Grundidee
In einem Tiny House wohnen mit minimalem Ressourcenverbrauch, hoher Resilienz und Technik, die wartbar statt komplex ist. Es deckt selbstständig Energie, Wasser, Wärme, Abwasser und teilweise die Ernährung ab.
Ein autarkes Tiny House ist kein technisches Spielzeug, sondern ein kleines Ökosystem
- Stärkt Selbstbewusstsein & Resilienz
- Verleiht Sinn & Lebensziel
- Fördert Ethik, Empathie & soziale Harmonie
- Unterstützt Kreativität & Flexibilität
- Verbindet Menschen mit Natur & Umwelt
42
Jedem Menschen wird ein 42qm großes, autark betriebenes Tiny Home samt Grundstück auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt.
Kläranlagen - Ressourcenschonende Energieerzeugung.
Durch gezielte Umbaumaßnahmen können sie zu effizienten Biomasse-Heizkraftwerken weiterentwickelt werden. Grundlage dafür ist die energetische Nutzung der in Abwässern enthaltenen organischen Stoffe sowie des anfallenden Klärschlamms.
Zentraler Baustein des Umbaus ist die Erweiterung oder Optimierung der Faultürme. In diesen Anlagen wird der Klärschlamm unter anaeroben Bedingungen vergoren, wobei Biogas entsteht. Dieses Biogas besteht hauptsächlich aus Methan und kann nach entsprechender Aufbereitung in Blockheizkraftwerken verbrannt werden. Dabei wird gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt (Kraft-Wärme-Kopplung). Der produzierte Strom deckt einen Großteil des Eigenbedarfs der Kläranlage, während die Wärme für den Betrieb der Faultürme oder zur Beheizung angrenzender Gebäude genutzt wird.
Zusätzlich können weitere Biomassequellen in das System integriert werden, etwa Bioabfälle, Fette oder Speisereste aus der Region. Diese Co-Substrate erhöhen die Biogasausbeute erheblich und verbessern die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Dafür sind Anpassungen an der Annahme-, Lager- und Dosiertechnik erforderlich.
Ein weiterer Schritt beim Umbau ist die energetische Verwertung des entwässerten Klärschlamms. Dieser kann in speziellen Trocknungsanlagen aufbereitet und anschließend in Biomassekesseln oder Monoverbrennungsanlagen zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden. Moderne Abgasreinigungsanlagen stellen dabei sicher, dass alle gesetzlichen Umweltauflagen eingehalten werden.
Durch die Umrüstung zu Biomasse-Heizkraftwerken entwickeln sich Kläranlagen von reinen Entsorgungsbetrieben zu nachhaltigen Energiezentren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, senken Betriebskosten und stärken die regionale Energieversorgung.
Grundidee des Umbaus
- Kläranlagen werden zu Energieerzeugern
- Nutzung von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung
- Kombination von Abwasserreinigung und Energieproduktion
Vorteile des Umbaus
- Reduzierung von CO₂-Emissionen
- Senkung der Betriebskosten
- Höhere Energieautarkie
- Beitrag zur Energiewende
- Regionale Energieerzeugung
Biogaserzeugung in Faultürmen
- Klärschlamm wird in Faultürmen vergoren
- Sauerstofffreier Prozess (anaerob)
- Entstehung von Biogas (v. a. Methan)
- Optimierung oder Ausbau der Faultürme notwendig
- Biogas wird in Blockheizkraftwerken genutzt
- Gleichzeitige Erzeugung von: Strom und Wärme
- Kraft-Wärme-Kopplung erhöht Effizienz
Volle Energie
BioGas - eine kleine, sichere Biogasanlage, die menschliche Ausscheidungen verwertet und zum autarken Gesamtsystem des Tiny House passt – ohne industrielle Komplexität und ohne Gesundheitsrisiken.
1. Anschluss an die Toilette
Toilettensystem
Statt einer klassischen Trockentrenntoilette kommt eine Biogas-Toilette mit Trennung zum Einsatz:
Fäkalien + etwas Wasser → Biogasanlage
Urin separat (direkt verdünnt als Dünger nutzbar)
Warum Trennung?
Urin enthält viel Stickstoff, hemmt sonst die Methanbildung
Bessere Prozessstabilität
Weniger Geruch
2. Aufbau der Mini-Biogasanlage
Fermenter (Herzstück)
Luftdichter Tank (ca. 500–1000 Liter)
Im Erdreich vergraben oder gut isoliert
Konstante Temperatur ideal: 25–38 °C
Abwärme aus dem Tiny House
oder Solar-Wasserwärme
Beschickung
Tägliche Einträge
menschliche Ausscheidungen
kleine Mengen Küchenabfälle (optional)
Keine Chemikalien, keine Reinigungsmittel
3. Gasgewinnung & Nutzung
Biogasmenge
Eine Person produziert:
ca. 30–60 Liter Biogas pro Tag
ausreichend für:
kurzes Kochen
Teewasser
gelegentliches Heizen
Nicht viel – aber verlässlich und regenerativ.
Nutzung
Kleiner Biogas-Kocher
Optional:
Gaslampe
Mini-Heizbrenner für Wasser
Sicherheit
Niederdrucksystem
Überdruckventil
Gasleitung aus Metall oder Spezialschlauch
Kein Speicher im Wohnraum
4. Gärreste – Abfall wird Boden
Nachgärung
Der verbleibende Schlamm ist:
weitgehend hygienisiert
geruchsarm
Nach 6–12 Monaten Nachlagerung:
sicher als Bodenverbesserer
ideal für Bäume, Sträucher.
5. Integration ins Gesamtsystem
Die Biogasanlage ergänzt das Tiny House perfekt:
Strom: Solar & Wind
Wärme & Kochen: Holz + Biogas
Wasser: Regen + Filter
Abwasser: Biogas + Pflanzenklärung
Nährstoffe: zurück in den Boden
Kein Anschluss. Kein Abtransport. Kein „Wegwerfen“.
6. Hygiene & Gesundheit
Wichtig:
Kein direkter Kontakt mit Frischmaterial
Geschlossene Systeme
Handwaschstation
Klare Trennung von Wohnraum & Technikraum
Richtig betrieben ist das System geruchsarm, sicher und bewährt da solche Anlagen bereits weltweit in Haushalten genutzt werden.
Anaerobe Vergärung
Mikroorganismen zersetzen organisches Material ohne Sauerstoff und erzeugen dabei:
Biogas (≈ 60 % Methan, 40 % CO₂)
Gärreste (hygienisierter Dünger)
Energiegewinn + Nährstoffkreislauf, nicht maximale Gasproduktion.
Energie mit der Biogasanlage
Mit der Biogasanlage wird das Tiny House zu einem vollständigen Stoffkreislauf. Was der Mensch abgibt,
wird nicht entsorgt, sondern verwandelt.
Ziel
Der Kreislauf
Mensch → Nahrung → Ausscheidung → Energie → Boden → Nahrung
Sauberes Wasser
Die Frage ist also nicht: „Ohne Kläranlagen = Chaos?“ sondern: „Was passiert, wenn wir Abwasser gar nicht erst erzeugen?“ Wir verhindern das zu Stande kommen:
1. Was passiert mit Wasser, wenn wir es nicht mehr verschmutzen?
Ein Teil bleibt nie vollständig entfernbar. Medikamentenreste, Hormone, Mikroplastik und Stickstoffüberschüsse verbleiben im Wasser.
Kein Trinkwasser für Fäkalien, keine Vermischung von Urin, Kot, Industriechemie und Grauwasser.
2. Grauwasser statt Abwasser
Wenn Kläranlagen wegfallen, gibt es fast nur noch Grauwasser aus der Dusche, Waschbecken, Küche.
Grauwasser ist kaum krankheitserregend, nährstoffarm, biologisch leicht abbaubar.
Reinigung des Wassers mittels Pflanzenklärbeete, Bodenfilter, Sand- & Kiesstufen und Mikroorganismen.
👉 Ergebnis:
Wasser, das klar, geruchslos und ökologisch verträglich ist. In vielen Fällen sauberer als heutige Flüsse.
3. Was passiert mit Krankheitserregern?
Ausscheidungen lokal, konzentriert, geschlossen. Biogas, Kompost und Trocknung tötet Erreger. Kein Verdünnungseffekt, aber auch keine Verteilung. Krankheitserreger gelangen nicht ins Wasser, sondern bleiben im Stoffkreislauf, bis sie biologisch unschädlich sind.
4. Wie sauber wären Flüsse, Seen, Grundwasser ohne Kläranlagen?
Kurz gesagt: Deutlich sauberer als heute. Konkret:
🌊 Flüsse
kaum Nährstoffeinträge
keine Kläranlagen-Ausläufe
weniger Algenblüten
💧 Grundwasser
weniger Nitrat
weniger Medikamentenrückstände
🐟 Ökosysteme
Rückkehr empfindlicher Arten
stabilere Nahrungsketten
In vielen Regionen würden Flüsse wieder:
trinkwassernah
badefähig
selbstreinigend
5. Was wäre NICHT automatisch besser?
Wichtig für Ehrlichkeit: Bei hoher Bevölkerungsdichte ohne Disziplin und Verantwortungsgefühl funktioniert es nicht. Industrieabwässer müssen separat streng behandelt werden. Die Übergangsphasen wären kritisch da es nur funktioniert mit Bildung, Verantwortung und klaren Standards.
6. Die eigentliche Veränderung
Der größte Effekt ist nicht technisch, sondern ökologisch kulturell.
Fazit
In einer Welt ohne klassische Kläranlagen, aber mit Trennung statt Vermischung, Zeit statt Chemie, Biologie statt Beton wäre unser Wasser klarer, weniger belastet, ökologisch stabiler, näher an natürlicher Qualität als heute.
Es wäre nicht perfekt. Aber ehrlich und sauber, weil es nie stark verschmutzt wurde.
Wasser bleibt Wasser...
Wasser ist kein Müllträger mehr. Es transportiert nichts, was wir nicht wiedersehen wollen. Wenn wir keine Kläranlagen mehr brauchen, dann nicht, weil wir Abwasser ignorieren, sondern weil wir aufgehört haben, es zu erzeugen.
...und Nährstoffe Nährstoffe
Mit der Biogasanlage wird das Tiny House zu einem vollständigen Stoffkreislauf. Was der Mensch abgibt,
wird nicht entsorgt, sondern verwandelt.
Ausgangspunkt:
Warum Kläranlagen heute nötig sind.
Zentrale Kläranlagen existieren, weil:
viele Menschen auf engem Raum leben
große Mengen verdünnter Abwässer entstehen
Stoffströme (Fäkalien, Chemikalien, Industrieabwasser) vermischt werden
Sie sind Reparaturtechnik für ein System, das Wasser als Transportmittel für Müll benutzt.